(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk Lech/Gmd.: Hurlach)
Koordinaten: _ 10°48'50.21"E ( Östlicher Länge),
48° 7'5.72"N (Nördlicher Breite) - in Google-Earth)
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Geschichte:
Die Rodungssiedlung Hurlach besaß aufgrund der günstigen Lage an der ehemaligen Römerstraße - der Via Claudia Augusta schon sehr früh einen Herrschersitz, der zum Ortsadel gehörte. Die "Hurnloher" erstmals urkundich erwähnt 1140, zählten bereis zu den ersten welfisch-/herzoglichen Lehensmannen. Ab dem 12. Jhdt. als Dienstmannen der Augsburger Kirche, kamen sie im 13.Jhdt. mit der aufstrebenden jungen Reichsstadt Augsburg zu Reichtum Ansehen und Einfluß. Ende des 13.Jhdts übernahm dann das Geschlecht der Gutsherren von "Gissen" die im nahen Verwandschaftsverhältnis zu den "Hurnlohern" standen die Besitzungen. Deren Burg stand wahrscheinlich am südlichen Ortsrande als kreisrunden Befestigung an der abfallenden Lechterrasse. Diese kleine Anhöhe auf deren heutigem Terrain eine Linde steht nannte der Volksmund auch "Galgenhöhe". Man vermutet aber daß dies mehr eine Schutzanlagefür das Dorf, angelegt im 9.-10.Jhdt., war. Ältere Schäzungen lassen auch schon an eine von den Römern angelegte Befestigung, bzw. künstliche kleine Anhöhe ev. früherer keltischer Gräber vermuten. Das Adelsgeschlecht führte ein zweigeteiltes Wappen mit schwarzem Schildhauptbalken und darunter eine Fläche mit roten und silbernen Rauten. (historisch belegt "Stettner-Augsburg" - Adelsgeschlechter 1762, Seite 117 Urk. von 1280 - 1304). Die heutige Gemeinde führte kein eigenes Wappen mehr. Am 13. Februar 1953 jedoch beschloss der Hurlacher Gemeinderat die Annahme eines eigenen Wappens, indem auch die geschichtliche Vergangenheit zum Ausdruck kam.
Namensgebung:
Nach urkundlichen Nachweisen erfuhr der Ortsname verschiedene Veränderungen. Aus ausprünglichem Hurnloh, Hurneloch, Hurinloch,
zwischen 12.-14,Jhdt, entwickelte sich im 15./16.Jhdt der name Hurlach, mit dem Beinamen "bei der Straß" oder "an dem Lechfeld".
Die Deutung des Namens entstand aus "Niederlassung am sumpfigen Wald, gemeint damit ist der Nassenwanger Hald zwischen Hurlach und Igling. Das Adjektiv horwec/hurwin bedeutet schmutzig; das Grundwort "loh" lat. "lucus" (Hain) - bezeichnet Wald, Gebüsch. Aus dem zusammengesetzen "Hurwinloch" entstand später Hurnloh, und daraus unter Ausscheidung von "n" und Verwandlung des "o" in "a" - "HURLACH".
Geologische Lage:
Handel und Verkehr waren seit jeher ein Schwerpunkt in diesem Lechfeldgebeit. das keltische "Vindelica" hatte gute Verbindungen von Augsburg zum Bodensee. Die später von den Römern errichetete Via Claudia Augusta bildete die Hauptachse von der Donau via Augsburg über die Alpen nach Italien. Dieser Weg führte auch an der Lechterasse bei Hurlach / Igling / Landsberg vorbei. Während der germanischen Völkerwanderung blieb die Straße wohl weiter in Benutzung, verfiel jedoch teilweise, Material wurde später zum Teil zum Hausbau verwendet. Im Mittelalter verlief dann auch eine geregelte Postverbindung von den Niederlanden aus über Augsburg vorbei an Hurlach nach Füssen. Gemäß den Augsburger Statuten 1276 mußte die Straße die Breite eines Wagens plus Platz für einen nebenstehenden Passanten oder Reiter besitzen. Später im 15.Jhdt. entstanden dann Pflasterstraßen. 1805 wurde dann die Hurlacher Poststation nach Klosterlechfeld verlegt, das dann den späteren Neubau der heutigen B17 ermöglichte, nachdem die alte Straße sich z.T. noch aus Römerzeiten in schlechtem Zustand befand. 1952 begann Hurlach dann mit einem konsequenten Ausbau des Straßennetzes Ost/West zum Bahnhof, und Nord/Süd durch die Dorfachse. Morast, Tümpel und Wassergräben wurden damit endgültig beseitigt.
Historische Funde:
1995 wurden bei Aushubarbeiten für ein neues Baugebiet, Funde eines urnenfelderzeitlichen Gräberfeldes entdeckt. Mit Ende 2004 waren die Grabungsarbeiten dann abgeschlossen. Die Funde erstrecken sich über eine Zeitepoche von ca. 1300 v.Chr. bis ca. 700 v.Chr. Nahezu 90% aller Befunde konnten in Zusammenarbeit mit Herrn P. Mayr, der auch die Grabungsarbeiten am "Mitterfeld" durchführte, in Zusammenarbeit mit dem römisch-germanischen Zentralmuseum in Mainz, restauriert und rekonstruiert werden. Dank dem "Projekt Hurlach" und seinem engagierten Bürgermeister - Herrn Wilhelm Böhm - konnte 2004 ein kleines Gemeindemuseum eingerichtet werden. Die Räumlichkeiten der Gemeindebibliothek wurden z.T. als Ausstellungsräume genutzt, das Bayer. Landesamt für Denkmalpflege stiftete sechs Vitrinen und Schautafeln, in dem die Bürger nunmehr einige erlesene Fundstücke besichtigen können.
Adresse:
Gemeindemuseum Hurlach
86857 Hurlach, Bahnhofstraße 7
Tel. 08248 / 96 80-52
Webseite: http://www.gemeindebücherei-hurlach.de
E-Mail: kontakt@gemeindebücherei-hurlach.de
Öffnungszeiten:
Montag | 15:00 - 17:00 Uhr |
Mittwoch | 15:00 - 17:00 Uhr |
Freitag | 15:00 - 17:00 Uhr |
und nach Vereinbarung: |
buergermeister@hurlach.de |